Christian Fiala


Facharzt für Frauenheilkunde, Gründer und Leiter des Museums für Verhütung und Schwangerschaftsabbruchs

„Das natürliche Ausmaß der Fruchtbarkeit in etwa 25 Jahren fruchtbares Leben einer Frau waren etwa 15 Schwangerschaften, zehn Geburten und etwa acht Kinder die überlebten. Jedes dieser 8 Kinder haben Frauen etwa 2 Jahre lang gestillt und dann sind sie in den Wechsel gekommen –   sofern sie noch am Leben waren.“

„Dieses Ausmaß an Fruchtbarkeit war den Menschen aus nachvollziehbaren Gründen schon immer zu viel, vor allem den Frauen. Für so viele Kinder konnten sie gar nicht verantwortungsbewusst sorgen.  Deshalb  haben die Menschen schon immer versucht die Fruchtbarkeit den eigenen Möglichkeiten anzupassen.“

„Es ist eigentlich absurd, dass Sexualität, das Intimste das Menschen tun, immer fremdbestimmt wurde und  die Machthaber schon immer versucht haben, sich in diese Sexualität einzumischen und eigentlich immer mit dem Ziel die Menschen zu zwingen oder zu überreden möglichst viele Kinder in die Welt zu setzen.“

„Wenn man sich das historisch anschaut, dann haben die Mächtigen immer versucht die Menschen zu bevormunden und man kann sagen, dass vom Kaiser bis zum Führer und bis zur Rentenversicherung heute, immer dieser Druck auf die Menschen ausgeübt wurde, möglichst viele Kinder zu bekommen  –  für das angebliche Wohl der Gesellschaft.“
Dr. Christian Fiala im Gespräch über den Film zur Geschichte des Schwangerschaftsabbruchs in Österreichs: “Der lange Arm der Kaiserin”. Maria Theresia hatte den Schwangerschaftsabbruch im Strafgesetzbuch mit der Todesstrafe belegen lassen – ein Prinzip der Strafbarkeit, das sich bis heute im Prinzip, trotz der Fristenlösung, nicht geändert hat. Dr. Fiala sieht es dagegen als Privatangelegenheit der betroffenen Frauen, aus der sich der Staat herauszuhalten habe.